1935 wurde, die als Berufsarmee organisierte Reichswehr strukturell von der Wehrmacht abgelöst, die wiederum 1946 formal ihr Ende gefunden hat. Über 17 Millionen Landser hat das NS - Terrorregime
für deren Vorhaben missbraucht. Nahezu vier Millionen überlebten nicht. Vor 75 Jahren endete der II. Weltkrieg. In allen Medien wird ausführlich berichtet. Nahezu jeder Beitrag bemüht dabei den
Begriff der Erinnerungskultur. Daran ist nichts falsch. Die Untaten der Nationalsozialisten, wie der Holocaust dürfen nicht in Vergessenheit geraden. Als Mahnung für immer. Was nach meiner
Überzeugung in der Berichterstattung zu kurz kommt, ist das Schicksal der deutschen Kriegsheimkehrer. Hierbei im Wesentlichen die seelischen Befindlichkeiten des einfachen Wehrmachtssoldaten.
Männer, die gezwungenermaßen töten mussten. Dass diese von der ach so gescheiten 68er-Generation oftmals pauschal als Nazis beschimpft wurden, finde ich unangebracht gefühllos. Wenn dann sogar
der eigene Vater oder Opa so betitelt wird ist dies zu unreflektiert. Was für die Überlebenden vielleicht noch einigermaßen erträglich ist. Schließlich kann weggehört werden. Viel schlimmer und
in meinem Denkvermögen unvorstellbar, erscheint mir die im Innern brodelnde psychische Aufarbeitung der Erlebnisse während des Krieges. Unerkannt traumatisiert, vom familiären Umfeld viel zu
selten thematisiert. Stimmt, der Betroffene wollte dies meistens nicht. Professionelle Hilfe damals Fehlanzeige. So blieb fast immer nur die Methode Verdrängung. Dabei half, die fleißige Mithilfe
beim Wiederaufbau. Respekt für diese Männer. Und Demut. Menschen, die nur in Friedenszeiten gelebt haben, sollten mit jeglichen Urteilen zu dieser Thematik Vorsicht walten lassen. Und, mehr
Warmherzigkeit gegenüber den gebeutelten tötet das Urteilsvermögen nicht.
Bild: Gedenktafel bei der Friedhofskapelle in Elzach. Mein Opa heißt Augustin Weber.
ich
habe auch nachgedacht, über die Vorstellung des UN-Flüchtlingsberichtes „Global
Trends“
Merksatz: auf der Erde sind über 70 Millionen Menschen auf der Flucht
Danach gab es zum 31.12.2018 auf der Erde 70,8 Millionen Flüchtlinge, Vertriebene und Asylbewerber. Es sei die höchste Zahl von Flüchtlingen die der UNHCR nach der Gründung
1950 gezählt hat. Die größte Gruppe sind demnach mit 41,3 Millionen Binnenflüchtlinge. Also Menschen, die sich noch innerhalb der bisherigen Staatsgrenzen befinden, aber nicht mehr in ihrer
angestammten Heimat ihr Dasein fristen. Unter den fünf Ländern mit den meisten Flüchtlingen ist Deutschland, nach der UNHCR-Statistik, das einzige westliche Land. Das macht mich als Deutscher ein
bisschen Stolz. Trotz aller Schwierigkeiten bin ich davon überzeugt, dass eine vernünftige Integration der schon hier Weilenden gelingt. Deutsche Charakterzüge – in anderen Zusammenhängen hin und
wieder negativ eingefärbt - , wie Fleiß, Disziplin, Gewissenhaftigkeit und Ordnungsliebe können dabei von Vorteil sein. Die mit Abstand größte Gruppe von Menschen kommt aus Syrien. Syrien ist
weit davon entfernt ein befriedetes Land zu sein, trotzdem lässt die Politik diese Kriegsflüchtlinge, die es bis nach Deutschland geschafft haben nicht für eine längere Zeit zur Ruhe kommen. Da
sollte mehr Menschlichkeit gezeigt werden. Zur traumatischen Verarbeitung gehört auch, das Wort Abschiebung für einige Jahre aus dem Gedächtnis streichen zu können.
ich habe auch nachgedacht, über ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes Leipzig.
Die justitziale Obrigkeit hat das millionenfache vergasen von Küken vorerst weiterhin erlaubt.
Merksatz: Menschen sind schlimmer als Tiere
Um 1800 wurden in Nordamerika ganze Scharen von, in der freien Natur lebenden Wandertauben beim Schlafen auf den Bäumen vergast, sie endeten als Tierfutter. Das perfide: Telegrafen meldeten die
Standorte auf dem Vogelzug. Massentierhaltung war noch ein Fremdwort. Der erbärmliche Umgang mit dem Lebewesen Tier hingegen nicht. Seither haben die perversen Auswüchse durch die
gewinnorientierte Fleischwirtschaft unerträgliche Formen angenommen. Lobbyisten des Kapitals bestimmen das politische Handeln auch in dieser Branche. Der 2002 ins Grundgesetz aufgenommene
Tierschutz hat daran nichts wesentliches geändert.
In dieser Woche hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden, dass das millionenfache Töten männlicher Küken innerhalb der Haltung von Legehennen erst mal weiter gehen darf. Die
Geschlechterbestimmung im Ei, sei für die Zuchtbetriebe noch zu teuer. Ähnlich klingt es bei der Kastenhaltung von Sauen und der betäubungslosen Ferkelkastration. Da fällt es schwer, die
Contenance zu wahren. Egal wie, am Ende der Kette steht der Verbraucher. Dieser bekommt geliefert was er bestellt, heißt es. Also ist die Agrarwirtschaft am jetzigen Zustand mehr oder weniger
schuldlos? Nein natürlich nicht. Die Bequemlichkeit des Konsumenten, darf den Tierschutz nicht mit Füßen treten. Überhaupt, wie ist Tierschutz zu definieren? Diese Kernfrage kommt in der jetzigen
Diskussion viel zu kurz. Massentierhaltung gehört meiner Meinung nach generell verboten. Fleischesser bis zum Gichtanfall dürften auch ohne überleben, womöglich länger und gesünder.